Story: Hitbock 1 · Konzeptioner
Arbeit allein schafft keine großen Ziele.
Aber Strategie und Struktur.

Konzeption, Struktur und Wandel im Unternehmen
Es gibt oft viele Perspektiven für nur einen Sachverhalt, und alle können gut und richtig sein! Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, braucht es Unterstützung durch externe Konzeptioner. Konzeptioner, die dem Unternehmen nicht angehören, stellen Dinge in Frage, zu denen interne Mitarbeiter nicht in der Lage sind.
Viel zu häufig versuchen Unternehmen, den Weg der Wandlung »allein« zu gehen, und das, obwohl gut zwei Drittel aller Change-Projekte scheitern. In der Definitionsphase eines Change-Projekts beschäftigen wir uns (Unternehmer und Berater) mit der Ist-Situation. Wir stecken Ziele ab und loten aus, ob personelle, strukturelle, marketingtechnische oder auch politische und kulturelle Aspekte eine Rolle beim Change-Projekt spielen.
Der Hitbock · Teil 1
Lesen Sie in den folgenden 6 Kapiteln wie Herr Stolte dem Chaos entging und dennoch seinen Umsatz mehr als verzehnfachte. Und zwar nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sondern hier bei uns. Eine einfache deutsche Geschichte über einen einfachen deutschen Unternehmer im oft gar nicht so einfachen Deutschland.
»Ach, Sie sind also auch so ein Hitbock, Herr Stolte?«, fragte ich. Herr Stolte, ein sportlicher Enddreißiger drehte sich entgeistert zu mir um. »Was soll das denn heißen?«, fuhr er mich entrüstet an. »Nun«, sagte ich, »ein Hitbock ist ein Hochmotivierter Infarkt-, Tinitus-, Burn Out- und Chaos-Kandidat. Das sind sehr oft vom Stress geplagte Unternehmer mit mehr als 300 Arbeitsstunden monatlich und dem Gefühl, dass nichts funktioniert, wenn sie es nicht selbst erledigen.« »Puh«, meinte Herr Stolte, »da ist was dran. Aber ist das nicht generell das Los des kleinen oder mittelständischen Unternehmers?«
»Ja, leider viel zu oft« bestätigte ich ihm nickend, »aber muss es denn so sein? Oft fehlt nur ein wenig Strategie, Struktur und Mut, dann ergibt sich der Rest ganz von selbst.« »Also das mit der Struktur und der strategischen Planung kann ich nachvollziehen, da müssen wir dran arbeiten, aber feige fühle ich mich gewiss nicht. Ich habe schließlich die Verantwortung für über 30 Mitarbeiter und da muss der Rubel rollen, sonst sitzen bald alle auf der Straße. Mich eingeschlossen.», opponierte Herr Stolte.
»Mit Mut meinte ich auch, den Mut zu haben Aufgaben abzugeben.», erklärte ich ihm, »Es ist etwas anderes eine Aufgabe abzugeben, als eine Tätigkeit weg zu delegieren und später zu kontrollieren, ob sie auch ausgeführt wurde. Sie waren doch früher begeisterter Fußballer, wie Sie mir sagten. Könnten Sie sich vorstellen eine Jugendmannschaft zu trainieren?« »Natürlich«, sagte Herr Stolte. Und mit ein wenig Stolz fügte er hinzu: »Das habe ich früher aushilfsweise auch öfters getan.« »Wunderbar!«, antwortete ich, »Dann stellen Sie sich bitte vor, Sie stehen mit Ihrer Jugendmannschaft im entscheidenden Spiel für den Einzug ins Endspiel eines Turniers, aber es will einfach nicht gelingen. Die Abwehr ist hervorragend und das Mittelfeld macht genau was es soll. Der Angriff klappt wunderbar über die Flügel, nur hapert es jedes Mal am Abschluss. Es fallen keine Tore. Sie können sich die Haare raufen und brüllen was das Zeug hält, aber die Tore schießen müssen die Stürmer. Sie dürfen nicht aufs Spielfeld. Es ist Ihre Aufgabe als Trainer Ziele zu formulieren, einen Trainingsplan zu erstellen, Strategien zu entwickeln und die Spieler so zu motivieren, dass die Mannschaft gewinnt. Das meine ich mit abgeben von Aufgaben, mit Strategie und Struktur. Und es ist meine Aufgabe Sie zum echten Unternehmer (Trainer) zu machen, wenn Sie es wirklich wollen.«
»Ja, Herr Poepperl, das will ich. Wann können wir anfangen?», sagte Herr Stolte kurzentschlossen. »Immer langsam, Herr Stolte.«, meinte ich zu ihm, »Wir müssen noch etwas klären. Wenn Ihnen dieses Coaching helfen soll Ihre Ziele zu erreichen und sich auch finanziell rechnen soll, so brauche ich zwei volle Tage Ihrer ganzen Aufmerksamkeit, nach 1 Woche noch einen, dann nach etwa 2 Wochen nochmal einen Tag und nach 4 Wochen auch nochmal einen. Wir können diese Tage auch auf Wochenenden legen, darauf soll es mir nicht ankommen. Aber wir brauchen diese fünf Tage. Trauen Sie sich das zu?«
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